Über die Hysterie 1879

Mit der Bezeichnung: „hysterische Frau“ kann man die Ehemänner erschrecken. So übler Art sind die Erfahrungen, welche dieselben mit solchen Weibern gemacht haben, daß schon ihre Citation in Schrift und Rede Furcht einflößt, wie der Schornsteinfeger bei kleinen Kindern. In dem Worte „hysterisch“ eröffnet sich aber auch der inhaltvolle Begriffe einer ganzen eheligen Leidensgeschichte; wenn man mißvergnügte Ehemänner spricht, oder aber in manche Mißstimmung des Ehelebens als unvermuteter Zeuge hineinblickt, so hört man sehr oft den Gatten gegen den Vertrauten seine, vor den Augen und der Welt nicht selten als liebenswürdig, sanft, still oder lebhaft geltende Gattin als Ursache des Mißvergnügens oder häuslichen Unfriedens beschuldigen und von ihr behaupten: daß sie hysterisch sei, und man versteht den beklagenswerten Mann sofort in Allem, was er noch sagen könnte.

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Erschreckende Schatzgrube

Es war und ist eine Goldgrube, und das nicht nur für die Zeit des zweiten Weltkrieges. Ich fand auch Unmengen an Zeitschriften aus dem 19. Jahrhundert, in denen über die Hysterie berichtet wurde. Was ich empfinde, ist – wie so oft – euphorische Wissbegierde und ein Schrecken über das real stattgefundene Grauen in der damaligen Zeit. Es ist für mich ein Unterschied, ob ich das Geschehen von einem historischen oder psychologisch ausgebildeten Fachmann erfahre oder ob ich das, was zur damaligen Zeit berichtet wurde, original vor mir habe.

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