Das heutige Gesicht der Hysterie

Viele Betroffene, die angeben, an einer dissoziativen Identitätsstörung zu leiden, distanzieren sich verständlicherweise vehement von der einstigen Hysterie. Dabei ist die Ich-Spaltung – also die Dissoziative Identitätsstörung – genau DAS, was man einst unter Hysterie verstanden hat.

Wir erleben bei dem großen Spektrum der Hysterie leider auch sehr viele Parallele zur Borderlinestörung. Irgendwann mal hat die Gesellschaft damit begonnen, diese Diagnose/n als Waffe/n einzusetzen, um Betroffene tief zu verletzen.

Wahrscheinlich wurden diese Stigmata u.a. von Co-Betroffenen ins Leben gerufen, wenn es zur Trennung kam.  Selten schauen diejenigen dann auch bei sich.

Ein Mensch mit Borderline – oder früher auch mit Hysterie – ist kein zahmes Schoßhündchen, was den Partner dankbar für jede nette Geste anhimmelt.

  • Betroffene sind kompliziert.
  • Betroffene sind traumatisch geprägt.
  • Betroffene sind misstrauisch und immer auf der Hut.

Allerdings:

  • Co-Betroffene sind es in der Regel genauso.
  • Andere Menschen auch.

Es gibt keine »einfachen Menschen« (mehr).

.Zurück zur Hysterie! 

Es gibt drei Gruppen hysterischer Phänomene:

  1. Körperlichen Funktionsstörungen
  2. Psychische Funktionsstörungen
  3. Hysterische Verhaltensmuster und hysterische Charakterzüge
  • Unter Punkt 1 versteht man heute das, was als Konversionsstörung bekannt ist
  • Unter Punkt 2 versteht man Dissoziationen, dissoziative Erscheinungen, Ich-Spaltungen (dazu zählt die Dissoziative Identitätsstörung) Amnesie, Halluzinationen (die nicht der Schizophrenie zugeordnet werden können), Pseudodepressionen, Dämmerzustände, Pseudodemenzen, Erregungszustände…
  • Unter Punkt 3 versteht man all das, was heute zur histrionischen Persönlichkeitsstörung zählt.

Natürlich können Punkt 1, 2 und 3 auch gemeinsam auftreten.

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